In der Stadtratssitzung am 08.12.2020 entschied der Stadtrat über das weitere Vorgehen des Aus- und Umbaus der Peitinger Straße.
Herr Theißen vom Ingenieurbüro Schneider/Theißen stellte die Ergebnisse des Vorentwurfs im Gremium vor. Untersucht wurde die Neugestaltung der Einfahrt zur Papierfabrik und die Neugestaltung der Geh- und Radwege zwischen der Lechbrücke und dem Ortsausgang Richtung Peiting.
Die Einfahrt in die Papierfabrik soll grundlegend neu gestaltet werden. Zur Auswahl stand die Errichtung eines Kreisverkehrs oder die Verlegung der Einfahrt nach Osten (Richtung Peiting). Die Variante eines Kreisverkehrs weise entscheidende Nachteile auf (Sicherheit der Querung für Fußgänger und Radfahrer, Befahrbarkeit für Lastwagen bei Glätte, Platzbedarf des Kreisels), so dass die Verlegung der Einfahrt sinnvoller erscheine. Die Einfahrt solle also ein gutes Stück weiter Richtung Peiting verlegt werden. Dabei kann eine ausreichend lange Rechtsabbiegespur in die Papierfabrik und eine ebenfalls ausreichend lange Aufstellspur für LKWs aus der Papierfabrik hinaus realisiert werden. Gesichert werden soll die neue Kreuzung durch Ampeln: Eine als Querung der Peitinger Straße und eine für die Querung der Einfahrt selbst. Bei letzter soll zusätzlich eine Verkehrsinsel in der Kreuzung für die Sicherheit von Rad- und Fußgängern sorgen. Die Ampel solle „intelligent“ werden und für Radfahrer und Fußgänger grundsätzlich auf „grün“ geschaltet sein.
Für die Anlage von Radwegen wurden ebenfalls verschiedene Varianten untersucht. Die größten Vorteile böten Einrichtungsradwege auf beiden Seiten der Peitinger Straße. Diese werden als gemeinsame Rad- und Fußwege angelegt. Damit Radler Richtung Peiting die Peitinger Straße nach der Mühlkanalbrücke sicher queren können, soll dort ebenfalls eine Verkehrsinsel als Querungshilfe installiert werden.
In der anschließenden Diskussion betonte Stadtrat Dr. Zeller, mit der Entscheidung für diese Planung stürbe die Idee einer eigenen LKW-Brücke über den Lech endgültig. Die Anlage der Radwege begrüßte er, betonte aber zugleich die Bedeutung der unterbrechungsfreien Nutzung für Radler Richtung Peiting. Da spiele die Schaltung der Ampel eine entscheidende Rolle. Bettina Buresch regte noch an, ob die bisherige Parkbucht nicht aufgelöst werden könne, da deren Aus- und Einfahrt ein großes Sicherheitsrisiko für Radler darstelle. Herr Lenker vom Staatlichen Bauamt in Weilheim sagte eine Prüfung zu.
Bei der abschließenden Abstimmung, wurden die Planungen für die Verlegung der Zufahrt zur Papierfabrik und die Idee von zwei Radwegen einstimmig beschlossen.
Als Radler, der den Radweg regelmäßig benutzt, begrüße ich die Planungen grundsätzlich. Klar kann es vorkommen, dass man an der Ampel der Einfahrt in die Papierfabrik zukünftig mal warten muss. Diesen Zeitverlust kann man aber bei der Querung der Peitinger Straße mit der neuen Verkehrsinsel wieder reinholen. Dort wartet man derzeit oft ewig lang. Wichtig ist, dass die aus Peiting kommenden Autos vor dieser Querung deutlich heruntergebremst werden, so dass man sicher über die Straße kommt.
Ob die vom staatlichen Bauamt angedeutete Idee einer weiteren Ampel an der Abzweigung zum Märchenwald der Weisheit letzter Schluss sind, muss sich noch zeigen. Sicher ist, dass diese Stelle eine der gefährlichsten Stellen für Radfahrer in der näheren Umgebung Schongaus ist. Es wäre schön, wenn sie so umgestaltet würde, dass nicht wie bisher viele Radler aus Sicherheitsgründen auf der Staatsstraße radeln müssen. Für die Wege an der Peitinger Straße hat Schongau nun seine Hausaufgaben erledigt. Nun wäre es an Peiting, im weiteren Verlauf den Weg Richtung Lexe mit einem Belag zu versehen, der einen etwas weniger durchschüttelt und zügiges Radeln ermöglicht. Damit zukünftig noch mehr Menschen die Wege nach oder von Peiting mit dem Rad statt mit dem Auto zurücklegen.
Ganz grundsätzlich ist es sehr erfreulich, welche Bedeutung dem Radverkehr endlich von allen Entscheidungsebenen zugemessen wird.
Wurde aber auch echt Zeit!
Gregor Schuppe